“Als sich ELIJAH 2012 in Hosman niederließ, fürchtete der orthodoxe Pfarrer eine neue Konkurrenz, wie er sie in der evangelischen Freikirche schon hat. Die Freiheit und die geschwisterliche Hochachtung des anderen, besiegten Misstrauen und Ängste. Einmal im Monat gehe ich mit der jungen Schar zum Sonntagsgottesdienst in der orthodoxen Kirche. Mir wurde ein Ehrenplatz zugewiesen. Der orthodoxe Pfarrer ist ein Freund geworden und kommt oft zum Gebet, zum Essen und zum Singen in unser Haus.
Meine Aufgaben sind für einen katholischen Priester ungewöhnlich, da es in unserer Gemeinde keine Katholiken gibt. Die letzten Katholiken, Siebenbürger Sachsen, haben nach der Wende Rumänien verlassen, ebenso wie die evangelische Mehrheit. Unser Verein ELIJAH hat die kleine katholische Kirche im Dorf übernommen und aus der Ruine ein Sozialzentrum gemacht. An Festtagen feiern wir die Messe, zu der viele kommen. Öfter aber dient die renovierte Kirche als Speisesaal und als Kantine. Das angebaute Pfarrhaus auf der einen Seite wurde zum Kindergarten, die ehemalige Schule auf der anderen Seite beherbergt eine Arztpraxis und einen Zahlarzt. So hat die katholische Kirche ohne Katholiken einen Antwort auf die neue Not und wieder Zulauf bekommen.” – P. Georg Sporschill SJ