Wie reagiere ich auf die Not eines Menschen, der mir nahe ist?
Ein Flüchtling kam und berichtete es dem Hebräer Abram; Abram wohnte bei den Eichen des Amoriters Mamre, des Bruders Eschkols und Aners. Sie waren Abrams Bundesgenossen.
Gen 14,13
So schnell jagte der kleine Ball hin und her, dass man ihm kaum mit den Augen folgen konnte. Auf der kleinen Terrasse standen viele Jugendliche um den Tischfußballtisch. Es war unglaublich spannend. Endlich schoss einer das erlösende Tor. Wir jubelten und umarmten uns.
Da kam Fernando, der neue Geigenlehrer, in den Hof. Erst vor kurzem war er ins Dorf gezogen. Er zog mich von dem Spiel weg. „Stell dir vor, mir wurde der Computer aus dem Haus gestohlen!“ Wir liefen zu seinem Haus und sahen, das der Dieb durch das kleine Kellerfenster eingestiegen sein musste. Die Polizei kam, stellte Fragen und nahm Fingerabdrücke. Ob sie jemals dem Fall nachgehen würde? Wir überlegten, wie wir dem Dieb selbst auf die Spur kommen könnten. Da gab es einen jungen Mann im Dorf, Nicu, der Telefone und Computer reparierte und verkaufte. Er hatte als Kind viel Schweres durchgemacht, wuchs heran zu einem Mitarbeiter, der sich um die Schwierigen kümmern sollte. Abends war seine Bude voll mit Kindern und Jugendlichen, sie waren gern bei ihm. Und wir vertrauten ihm.
Am nächsten Tag ging Mihaela, eine Mitarbeiterin, zu Nicu. Sie fragte ihn, ob er nicht einen Computer habe, den er ihr verkaufen könne. Er habe da etwas ganz Besonderes, meinte Nicu, nicht billig. Aber sie müsse sofort zuschlagen, weil er schon einen Kunden am Flohmarkt habe. Nicu brachte den Computer, stellte ihn auf den Tisch, pries die Qualität. Nur das Passwort habe der Verkäufer vergessen, ihm zu geben, aber das sei bloß eine Sache von einer Stunde, bis er es geknackt habe. „Und, wie viel willst du?“, fragte Mihaela. „Weil du es bist, hundert Euro“, sagte er. Sie atmete tief ein. „Nicu, woher hast du den Computer?“ Das sei ein Schnäppchen gewesen, meinte er, sechs Euro, wegen dem Passwort … Mihaela sagte ihm ins Gesicht, dass der Computer gestohlen sei. „Also, von wem hast du ihn?“ Da rückte Nicu die Namen heraus: Ioan und Elvis. Die Polizei wurde gerufen, die Buben wurden verhört. Auch Nicu musste antreten. Jetzt wurde es eng für ihn. Warum hatte er nicht sofort die Polizei oder uns gerufen? Er verstrickte sich mehr und mehr in Lügen. Noch ist offen, welche Folgen es für ihn haben wird.
Die Nachricht vom Einbruch und dass ein Mensch, der unser Vertrauen gewonnen hatte, mitmachte, zerstörte das Glück, das wir mit Nicu hatten. Gerade waren wir noch stolz auf ihn und jetzt stelle sich die Frage, wie können wir ihn retten.
Nach vielen Abenteuern hatte Abram endlich Ruhe gefunden, er war in Sicherheit, umgeben von starken Bundesgenossen. Da kam ein Flüchtling und berichtete von der Katastrophe in Sodom: Die feindlichen Könige hatten alles und alle mitgenommen. Unter den Gefangenen war sein Neffe Lot, der sich dort in der verdorbenen Welt niedergelassen hatte. Sein Sorgenkind … Was sollte Abram tun? Wie wird er auf die schlechte Nachricht reagieren? Die Katastrophe fordert seinen Einsatz und bringt ihn auf neue Ideen.
Wie reagiere ich auf die Not eines Menschen, der mir nahe ist?