Was lässt dich in Zeiten der Ungewissheit schmunzeln?
Und die kamen, waren männlich und weiblich; von allen Wesen aus Fleisch kamen sie, wie Gott ihm geboten hatte. Dann schloss der HERR hinter ihm zu.
Gen 7,16
Der Sommer steht vor der Tür. Die dritte Pandemiewelle will nicht brechen. Die Prognosen der Experten sind widersprüchlich. Sorgenvoll verfolgen gut 500 Kinder und Jugendliche der Ignatianischen Schülergemeinschaft (ISG) am Canisius Kolleg in Berlin die Nachrichten. Wird es ein zweiter Sommer ohne Sommerlager (SoLa)? Eben wurden alle Schulfahrten bis zum Ende der Ferien abgesagt. Die Hoffnung auf die SoLas hat die Dynamik innerhalb des Jugendverbands während der Pandemie am Leben erhalten. Aber nun schwindet die Hoffnung. Die Kleinsten sollen in sechs Wochen aufbrechen, alle anderen Ende Juli. Doch dann kommt der Anruf des Jugendhauses aus Sachsen. Sie können uns nicht beherbergen. Schnell wird die Großgruppe von neunzig Personen auf drei Kleingruppen zu je dreißig aufgeteilt und Häuser in Schleswig-Holstein gesucht, wo die Inzidenzwerte am niedrigsten sind. Vielleicht werden Kohorten von dreißig Personen erlaubt werden? Die Hoffnung steigt. Doch die Politik gibt kein grünes Licht für Übernachtungen. Die Häuser sagen uns ab. Nicht einmal mehr ein Monat bis zur Abfahrt. Auf einmal beschließt Niedersachsen, seine Herbergen zu öffnen. Über Nacht finden die jugendlichen Leiter drei Häuser. Zugtickets werden umgebucht. Wir freuen uns. Doch dann muss ein erwachsener Leiter absagen. Finden wir in der kurzen Zeit einen Ersatz? Ein Mitbruder springt ein. Noch drei Wochen. Plötzlich steigt der Inzidenzwert im Landkreis eines Hauses auf über 57. Das bedeutet Maskenpflicht auch innerhalb einer Kohorte und viele weitere Hürden. Wir warten. Heute liegt der Wert unter zwanzig. Die Kinder dürfen sich innerhalb der Gruppe frei bewegen und Gemeinschaft erleben. Wir brechen auf und schließen hinter uns die Tür.
Beim Lesen des Bibelverses und geprägt von den Erfahrungen der letzten Wochen musste ich schmunzeln, denn mir fielen die folgenden Worte von Miguel Heinz-Kestranek ein:
waun en wean a tüa
zuafoed
fia imma und ewech
ged a
hinddatüal auf
waun en wean a hinddatüal
zuafoed
und olle hinddatüaln
aa zuafoen
daun
is da wödunddagaung
do
daun
kumt
des jüngsde gerichd
und do
schdengan olle tüan
wida offm
Waun en wean a tüa zufoed in „wos wea wo waun wia en wean – einbligge en de weana sö“, Miguel Herz-Kestranek, Ibera, Wien, 2002, S.88.
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